"Ich bin voll motiviert, den Afrikanern zu helfen"

Viele Leute haben den Wunsch und die Motivation, 'gutes zu tun' und 'den Armen zu helfen'. Diese Motivation ist ehrenhaft, aber genügt sie, um gleich ein Flugticket zu kaufen und mit seinen Freunden eine neue Hilfsorganisation zu gründen ? Die 'Entwicklungshilfe' ist nicht so einfach, wie sie auf den ersten Blick scheint.

Was kann ich dem Süden bringen ? Welches Fähigkeiten habe ich* ? Warum habe ich das Bedürfnis, den anderen zu helfen ? Habe ich vielleicht ein schlechtes Gewissen zu kompensieren ? Warum weiss ich genau, was für die anderen gut ist ? Bin ich mit meinem Leben im Reinen ? Gibt es näher gelegene Orte als Afrika, um zu helfen ? Wie gut kenne ich die Länder des Südens ? Bin ich mir bewusst, wie ich die Gesellschaften im Süden durch meine Hilfe verändere ?

Es lohnt sich, seine Motivationen für einen Hilfseinsatz genau zu studieren (oder sogar die Entwicklungshilfe in Frage zu stellen). Eine gute Hilfe dabei in der Schweiz ist www.cinfo.ch, dieses Informationszentrum organisert auch Einführungstage zu Thema in Biel. Falls Sie sich gründlich auf einen Aufenthalt in den Tropen vorbereiten möchten, empfehlen wir Ihnen den 'Tropenkurs' des Schweizerischen Tropeninstituts in Basel. Der generelle Teil dieses Kurses dauert 4 Wochen, er findet einmal jährlich im Herbst statt.

* Die professionellen Beratungsdienste unterstreichen diesen Punkt: Es sind nicht 'die Hände', die in den Ländern des Südens fehlen ! Wenn ich nicht eine Ausbildung habe (sei sie 'traditionnell' oder autodidaktisch), für die es im Süden ein Bedürfnis gibt, habe ich normalerweisen keinen Platz in den Projekten der Hilfsorganisationen.

"... oder soll ich lieber bei uns helfen ?"

Es gibt Orte in unserer Nähe, wo es an den 'Händen' fehlt ! Verschiedene Organisationen offerieren Hilfseinsätze ohne den Gedanken der 'Entwicklungshilfe'. Ein solcher Einsatz ist sicher eine reiche Erfahrung in Ihrem Leben ! Einige Ideen:

• Den Bergbauern helfen. Caritas Schweiz sucht Freiwillige für Einsätze von mindestens einer Woche. An Berghängen heuen, den Stall ausmisten, das Kleinholz im Wald ausräumen, Kühe melken oder im Haushalt helfen: jede zupackenden Hand ist willkommen. Die Bauernfamilie stellt Unterkunft und Verpflegung, Caritas die Zugspesen. Informationen unter der Nummer: 0041 41 419 22 77 .
• In einer internationalen Gruppe von Freiwilligen ein gemeinnütziges Projekt durchführen (Soziale Bereiche, Oekologie, etc.) ? Der Internationale Zivildienst sucht Sie ! Die Einsätze dauern normalerweise von 2 bis 4 Wochen, Informationen gibt es auf der Website oder per Telefon 0041 31 381 46 20.
• Praktikum, Reise und Weiterbildung kombinieren ? Agroimpuls organisiert Praktiken im Ausland in der Landwirtschaft und ähnlichen Bereichen (Forstwirtschaft, Fischerei, Floristik, bäuerlicher Haushalt, Pferde, Weinbau, Bartenbau, ...). Dieses Angebot richtet sich an Personen, die schon eine Ausbildung oder Praxis in einem dieser Gebiete haben. Agroimpuls offeriert auch Praktiken in der Schweiz für AusländerInnen. Informationen gibt es auf der Website oder per Telefon. 0041 56 462 51 44.
• Werden Sie Mitglied und AktivistIn in den Regionalgruppen von GloboSol, SSES, WWF, Greenpeace, Pro Natura, etc. etc